Die Landwirtschaft der Zukunft gestalten
Die Ruther AG in Rheinfelden war beim Erweiterungsneubau des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, kurz FiBL, involviert. Die ausgeführten elektrischen Arbeiten waren nichts Neues, doch die spezielle Beleuchtung war eine echte Knacknuss. Bei einem Besuch im FiBL treffen wir Thomas Amsler, Verantwortlicher für die Infrastruktur im FiBL seit 2001. Er erklärt uns, wie es zur Gebäudeerweiterung kam: „Alles begann mit der Gründung des Instituts 1973 am Standort in Oberwil. Es handelte sich um eine private Stiftung für biologischen Landbau, die der ehemalige Bundesrat Otto Stich damals präsidierte. Als die Stiftung wuchs, siedelte sie in ein neues Zuhause nach Frick über. Doch mit der Zeit platzten auch diese Räumlichkeiten aus allen Nähten. In der Folge wurde das Bürogebäude erweitert, neu mit Restaurant und Empfang für die Besucher.“
Tolle Kooperation
„Die Zusammenarbeit mit der Ruther AG verlief sehr gut, es war ein tolles Miteinander“, lobt der Infrastrukturchef des FiBL. „Auf der Baustelle arbeiteten interessierte Mitarbeitende, die schnell das Verständnis dafür entwickelten, wie alles funktionieren sollte. Die Arbeiten wurden kompetent und unkompliziert umgesetzt.“ Auch habe man ein gutes Zusammenspiel mit den anderen Handwerkern gespürt. Zum Teil kannte man sich untereinander, denn das FiBL berücksichtigt regionale Firmen.
Ganz reibungslos verlief der Erweiterungsneubau aber doch nicht. So gab es einerseits Kollisionen – beispielsweise wurden die Fenster gereinigt, bevor die Fassade gespritzt wurde – und das alles am selben Tag. Andererseits hatte der Küchenbauer rund 70 % der Belegschaft in der Quarantäne, was zu Verzögerungen führte.
Von der Ruther AG elektrifiziert
Im Gespräch mit Franco Graziano, Projektleiter, und Raymond Keller, Geschäftsleiter der Ruther AG, erfuhr ich, dass sie vom Totalunternehmer Birchmeier Baumanagement beigezogen wurden. Der Auftrag an die Ruther AG beinhaltete sämtliche elektrischen Stark- und Schwachstrominstallationen, vom Trafo bis zur letzten Steckdose. So wurde beispielsweise eine KNX-Steuerung programmiert, mehrere Lüftungsanlagen für die Küche wie auch für die allgemeinen Räume installiert. Ebenso wurde eine Kälteanlage für die Kühlung der Räume sowie die Installationen der Büroplätze realisiert. Auch die Notlichtanlage lieferte die Ruther AG, Beamer und Leinwand wurden installiert, und natürlich setzte sie sämtliche Netzwerkanschlüsse um. Total verwendete sie dafür 16 km Netzwerkkabel. Weiter ist das gesamte Brandschutzkonzept umgesetzt worden. Hervorheben möchte Franco Graziano die besonderen Eckdaten wie die Leistung von 630 Ampere, die Hauseinspeisung ab der Trafostation sowie die Kabelzüge vom Trafo bis zum Gebäude.
Highlight: eine Knacknuss
Ein Forschungsinstitut für biologischen Landbau braucht eine thematisch passende Lichtgestaltung. Der Bauherr entschied sich dabei für eine Bienenwabe, siehe Bild. Doch die Montage der Wabenbeleuchtung erwies sich als Knacknuss, vor allem das Zusammensetzen aller Winkel und die damit einhergehende symmetrische Übereinstimmung. Auch die Aufhängungen mussten genau eruiert werden. „Mit unserem Lampenlieferanten konnten wir mittels CAD so zeichnen, dass die Winkel in den verschiedenen Sektoren perfekt passten. Das war aufwändig, aber es hat sich gelohnt. Das Endprodukt ist ein regelrechter Hingucker, versichert Franco Graziano.
Dieser Auftrag war für sie ausserordentlich. „Das Zusammenspiel aller Komponenten war auch eine Herausforderung für unseren Bauleiter David Serrodio“, ergänzt er. „Wir hatten nie Spitzenzeiten, das Team von Franco Graziano hat sich rechtzeitig alle Informationen beschafft und konnte kontinuierlich die Termine einhalten, was ein gewisses Vorausdenken voraussetzt. Dies wurde vom Bauherrn sehr geschätzt“, schliesst Raymond Keller ab.