Hochalpines Institut Ftan (HIF)
Interview mit dem Geschäftsleiter Pitsch Ineichen, dem Projektleiter Joe Bättig und dem Bauleiter Simon Bärtschi der Firma Stadler AG
Pitsch, ich war doch etwas überrascht, als ich von diesem Auftrag beim Hochalpinen Institut Ftan (HIF) im Engadin hörte. Wie kam die Firma Stadler zu diesem Auftrag? Ftan liegt ja nicht gleich um die Ecke …
Pitsch: Die Elektro M+C Zürich AG hat wertvolle Vorarbeit geleistet. Christian Gürtler, der Vizepäsident des Verwaltungsrates des Mutterkonzerns EiM, war bereits Privatkunde bei unserer Schwesterfirma und kannte somit unseren gesamten Konzern. Die Anfrage für die geplanten Elektroinstallationen wurde zuerst an den Geschäftsleiter Dave Calò der Elektro M+C gerichtet. Da sein gesamtes Team schon enorm ausgelastet war, hat Dave die Anfrage an mich weitergeleitet. Somit kam die Firma Stadler AG zum Zug.
Das HIF ist eine internationale Internatsschule, die von Jugendlichen aus der Schweiz und der ganzen Welt besucht wird. Wie lautete der Auftrag für die Stadler AG?Pitsch: Eine komplette Sanierung der elektrischen Anlagen in den verschiedenen Schultrakten und Internatszimmern, und dies vor allem während den grossen Schulferien in den Sommer- und Herbstmonaten im vergangenen Jahr.
Was waren die Herausforderungen?
Joe: Die permanente Improvisation zwischen Altbau und Neubau. Die erste Substanz stammt von 1900. Dazwischen gab es viele Umbauten und Sanierungen. Ausserdem war die Materialbeschaffung für diese Zeit und für den Ort sehr frühzeitig zu organisieren, damit alle Anlagen rechtzeitig zu Schulbeginn wieder eingeschaltet werden konnten.
Ich nehme an, die Arbeiten beeinträchtigten den Unterricht, nicht?
Joe: Die Schülerzahlen wurden während der Umbauzeit nicht verringert. Während den Umbauarbeiten konnte jeweils ein Trakt frei gemacht werden. Die Jugendlichen konnten dann jeweils wieder zurück zu den fertiggestellten Trakten. Es erforderte jedoch schon viel Improvisation.
Wie viele Mitarbeitende der Stadler waren vor Ort? Und wie erlebten sie die Arbeiten?
Joe: Es waren zwischen 3 bis max. 15 Mitarbeitende vor Ort. Die gesamte Auftragssumme im Bereich Elektro betrug über 1,5 Mio. Franken.
Simon: Freizeit war vor Ort nicht die erste Priorität, denn die Arbeitszeiten wurden auf das Projekt angepasst. Die Unterkunft im Hotel liess nichts zu wünschen übrig, auch das Essen war hervorragend. Abwechslung gab es für uns im Wellnessbereich, im Fitnesscenter oder im Bad Engiadina.
Wie lange dauerte der Auftrag?
Pitsch: Die Hauptarbeit dauerte von Juni 2022 bis Mitte Januar 2023.
Was waren die Highlights des Projekts?
Joe: Wir wurden mit offenen Armen empfangen. Die Gastfreundschaft während der gesamten Bauzeit war ausserordentlich. Der Bauherr war sehr glücklich, dass er in letzter Sekunde noch einen Elektriker verpflichten konnte mit genügend Ressourcen.
Eine witzige Anekdote für die Leserschaft?
Joe: Die erste Bauleitungssitzung: Der Fachbauleiter Elektro kam aus dem Südtirol, der Chefbauleiter aus dem Vorarlberg, der Bauleiter 2 aus dem Landwassertal, der Polier aus dem Val Müstair, der Bauleiter Sanitär aus dem Oberengadin und ich aus dem luzernischen Ballwil. Jeder sprach selbstverständlich in seinem Dialekt drauflos, bis nach einer halben Stunde bemerkt wurde, dass keiner den anderen recht verstand. So wechselten wir zur Schriftsprache und begannen nochmals von vorne (lacht).
Kanntet ihr das Engadin bereits?
Pitsch: Alle haben das Unterengadin frisch kennengelernt. Die Mitarbeitenden empfinden es als sehr schöne Gegend, vor allem die Herbststimmung dort ist wunderschön – weder Nebel noch warme Temperaturen.
Was wirst du vom Engadin vermissen?
Simon: Die Bergwelt und das Panorama, die sehr angenehme Bauherschaft, die Bauleitung und die Fachplaner. Es war eine strenge, aber wundervolle Zeit im Engadin. Und natürlich auch das 4-Gang-Menü im Hotel Belvair.
Interview mit Herrn Dr. Christoph Hendrickx, Co-Director und Bauherrenvertreter
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit der Stadler AG erlebt?
Trotz der Komplexität des Projekts erlebte ich das Team der Stadler AG jederzeit in professioneller Art und Weise bei der Umsetzung der Elektrothemen. Die kompetente Leitung des Teams vor Ort gewährte jederzeit eine einwandfreie Arbeit mit hoher Qualität.
Welches waren die grössten Herausforderungen für Sie als Bauherr während der Umbauzeit?
Die grösste Herausforderung war ohne Zweifel, den Umbau bei gleichzeitigem Unterricht und Internatsbetrieb mit allen Aspekten – wie zum Beispiel Baulärm oder Safeguarding – sicherzustellen.
Ein kurzes Zitat?
«Ich kann mir eine weitere Zusammenarbeit mit der Stadler AG vorstellen, weil professionell, zielgerichtet und besonnen gearbeitet wird. Zudem gibt es kein Problem, eine «red flag» zu platzieren, wenn dies erforderlich ist.»
Erfolgsrezept: gegenseitiges Vertrauen
Für ein solches Projekt muss man sich auf seine Partner verlassen können. Qualität und Mentalität sind dabei ausschlaggebend. Die Firma Stadler AG bedankt sich beim Elektroplaner-Unternehmen Elkom Partner AG, speziell bei Urs Wenger und Philipp Lugnan, und bei der Bauleitungsfirma Baulink AG, namentlich bei Tobias Ambühl, Roland Lusti und Christian Wlattnig, für die stets sehr angenehme und professionelle Zusammenarbeit. Herzlichen Dank.